Liebe Besucher!
Wenn sich auf einer Homepage länger nichts tut, dann kann es sein, dass es eben nichts Neues zu berichten gibt. Oder dass sich so viel tut, dass man kaum Zeit findet, davon zu berichten. Dreimal dürft ihr raten; zweiteres ist der Fall.
Die schöne Produktion "Ramayana" am Theater der Jugend in Wien ist schon wieder längst abgespielt (aber hier gibt es einen kleinen Rückblick auf die tolle Ausstattung von Vinzenz Gertler und Jan Meier und auf das spielwütige Ensemble).
Inzwischen probe ich eine kleine, aber sehr feine Produktion (dazu gleich mehr) am Linzer Theater des Kindes, wo ich vor über 15 Jahren das erste Mal für Kinder inszenieren durfte. Der ehemalige Kulturchef der ÖONachrichten, Franz Schwabeneder, berief sich im vergangenen April in seiner Laudatio auf die Theater in der Kulturfabrik Helfenberg auf eben diese Produktion (der Anlass war die Zuerkennung des Kulturpreises der Stadt Rohrbach und der Raiffeisenbank für das Theaterprojekt, dessen künstlerische Leitung ich mit John F.Kutil und Brigitta Waschnig innehabe):
„Im Februar des Jahres 2001 hatte im Linzer Theater des Kindes das abenteuerlich witzige Stück „Das Rätsel der gestohlenen Stimmen“ des weltberühmten englischen Dramatikers Alan Ayckbourn Premiere. Die spürsinnige Theaterfrau Waltraut Starck hatte den damals 27-jährigen Henry Mason eingeladen, die Regie zu übernehmen. In den OÖN war nach der österreichischen Erstaufführung zu lesen: „Der Regisseur Henry Mason hat die gewichtige Bühnenschwarte auf etwas mehr als eine Stunde komprimiert und es dennoch verstanden, die Inszenierung in einer schönen Balance aus Ruhe und Rasanz zu halten. Zudem hat Mason in hinreißender Weise vorgeführt, wie reich „armes“ Theater sein kann. Auf der schwarz ausgehängten Bühne braucht er: 2 Hocker, 1 Tuch, 1 Rahmen, 1 Leiter, alles rostbraun gestrichen.“ Und später im Text: „Mit Szenen wie im Musikzimmer oder in der Ahnengalerie zeigt Henry Mason schlichtweg meisterhafte, pointierte kleine Theaterbilder.“ So ganz unter uns: Die Kritik habe ich damals geschrieben. So ganz fundamental daneben wird diese Beurteilung schon nicht gewesen sein, wenn ich den Berufsweg des Szenikers mit Interesse und großer Zuneigung mit verfolgt habe.
Apropos “Ganz unter uns“: Alan Ayckbourn, dieser Molière unserer Tage, hat Henry Mason, der bekanntlich in der Zwischenzeit zu einer Regiegröße gereift und in die internationale Theaterwelt, so zum Beispiel zu den Salzburger Festspielen ausgebüchst ist, nicht losgelassen. Er ist heimgekommen nach Helfenberg, um hier für das Theater in der Kulturfabrik Ayckbourns abgründige Komödie „Ganz unter uns“ zu inszenieren - ein Riesenerfolg im vergangenen Jahr.
Ich habe die alte Geschichte um den jungen Henry Mason deshalb so sorgsam erzählt, weil sich in seiner Person das spiegelt, was seit gut und gerne acht Jahren in der Theaterfabrik Helfenberg leuchtet und blüht: die Verschmelzung von Regionalität und Weltläufigkeit.“
Genau in diesem Sinne arbeite ich sehr gerne wieder am Theater des Kindes (www.theater-des-kindes.at), wo seit vielen Jahren ein engagiertes Team um Andreas Baumgartner und Helen Isaacson mit geringen finanziellen Mitteln und kleinem Stab immer wieder kleine (Theater)Wunder auf die Beine stellen, wofür ihnen heuer auch der Bühnenkunstpreis des Landes OÖ verliehen wurde.
Andreas hat mich gebeten, einen „Sommernachtstraum“ für die Kleinen (6-10 Jahre) zu schreiben und zu inszenieren, das Resultat heißt „Die Sommernachtsträumer“ und macht bei den aktuellen Proben wirklich enorm viel Spaß. Zur Uraufführung kommt dieser masonsche Shakespeare (oder shakespearsche Mason) passenderweise im Rahmen des diesjährigen SCHÄXPIR Theaterfestivals für junges Publikum (www.schaexpir.at) und läuft in der kommenden Spielzeit im Repertoire weiter.
Ebenfalls auf Hochtouren laufen die Vorbereitungen für mein größtes Projekt in dieser Spielzeit, William Shakespeares „Komödie der Irrungen“, das am 1.August auf der Perner Insel bei den Salzburger Festspielen Premiere haben wird, sowie diverse Vorarbeiten für die nächste Spielzeit.
Ab 23.Dezember 2015 wird nämlich erstmals eine Arbeit von mir an der Wiener Staatsoper zu sehen sein: Ich habe die Freude, die Uraufführung von Johanna Doderer und René Zisterers spannender Kinderoper „Fatima, oder Von den mutigen Kindern“ dort im Großen Haus inszenieren zu dürfen (hier der Link dazu, und demnächst mehr).
Es folgen 2016 im Februar eine weitere Zusammenarbeit mit dem Theater der Jugend und im April freue ich mich besonders auf eine weitere Alan-Ayckbourn-Komödie: Intendant Florian Scholz hat mich ans Stadttheater Klagenfurt geladen, um dort „Die bessere Hälfte (How the Other Half Loves)“ in Szene zu setzen.
Ihr seht, mir wird nicht langweilig! In diesem Sinne bedanke ich mich für Euer Interesse und Eure positive Unterstützung und stürze mich wieder kopfüber in die Arbeit. Mögen sich viele schöne Dinge daraus ergeben!
Bis bald,
Euer Henry
17. Mai 2015, 11:32 Uhr