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2025

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DIE SIEBEN WÜNSCHE

Ein neues Märchen von Henry Mason

ab 17. Mai 2025 am Renaissancetheater Wien

 

Inszenierung Henry Mason * Bühne Rebekah Wild * Kostüm Anna Katharina Jaritz *

 

mit Uwe Achilles, Frank Engelhardt, Maria Fliri, Jonas Graber, Stefan Rosenthal u.a.

 

Die siebenköpfige Familie Wunsch ist eigentlich viel zu vernünftig, um so etwas albernes zu tun, als in den Bann eines Zauberwaldes zu geraten. Märchen sind Kinderkram.

 

Aber just einen solchen Wald der Wunder, direkt aus den Geschichten der Gebrüder Grimm, will die selbstsüchtige Großmutter Wunsch für ihre eigenen Zwecke missbrauchen, um Profit aus ihm zu schlagen. Nur, da hat sie den alten Wald unterschätzt, der sich auf überraschende Weise gegen menschliche Habgier zu verteidigen weiß. So stolpern die „sieben Wünsche“ geradewegs in ein haarsträubendes Märchen hinein, bei dem jedes Familienmitglied ein eigenes Abenteuer zu bestehen hat. 

 

Im Unterholz lauern zwielichtige magische Wesen, aber auch unverhoffte Chancen, alles im Handumdrehen verändern zu können. Denn jeder und jedem in der Familie stellt sich unterwegs die Frage: Wenn ich mir was wünschen dürfte, was wäre das? Und dabei kommt Überraschendes ans Licht ...

 

Nach vielen Verwicklungen und Wirrungen ist es eine verwandelte Verwandtschaft, die aus dem dunklen Wald wieder herausfindet. Doch die größte Herausforderung wartet zuhause, wo sich die Familie dem eigenen Schatten stellen muss. Ob die jüngsten Familienmitglieder den Wald retten und alles wiedergutmachen kann, damit auch die „sieben Wünsche“ von sich behaupten können: „Wenn wir nicht gestorben sind, dann leben wir noch heute“?

 

Regisseur und Autor Henry Mason, der am Theater der Jugend für viele Märchen- und Mythenbearbeitungen verantwortlich gezeichnet hat (zuletzt „Die Schöne und das Biest“), bastelt nun aus alten deutschen Märchenmotiven eine neue, zauberhafte Fabel mit Anklängen an die Gebrüder Grimm. Komik, Poesie und Fantastik prägen diese Familiengeschichte über drei Generationen, die die Kraft, aber auch die Fragilität des Waldes in den Mittelpunkt rückt.

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DIE ERSTEN

Von den Frauen, die die Welt entdeckten

Kinderstück für alle ab 6 von Henry Mason

Regie Henry Mason Kostüme Anna Katharina Jaritz Bühne Michaela Mandel Musik Stefanie Hacker Lichtdesign Franz Flieger Stögner Regieassistenz Chili Tomasson

 

Spiel Simone Neumayr

 

 

Entdecker haben Bärte. Entdecker wissen, wo es lang geht. Entdecker sind Männer. Richtig? Nicht immer. Simone Neumayr erzählt im neuen Stück von Henry Mason von fünf abenteuerlustigen Frauen und den wundersamen Welten, die sie eroberten.


Die Botanikerin Jeanne Baret erforschte im 18. Jahrhundert die Urwälder von Süd-amerika und Mauritius – als Mann verkleidet. Die Wiener Hausfrau Ida Pfeiffer erlangte im Biedermeier als Weltreisende überraschenden Ruhm. Valentina Tereschkowa schaffte 1963 den steilen Karrieresprung von der Textilfabrik ins Weltall und Polarforscherin Felicity Aston überquerte 2012 als erste Frau im Alleingang die Antarktis, während Sylvia Earle, eine Pionierin der Unterwasserforschung, Advokatin für den Schutz der Weltmeere wurde.  

 

Die außergewöhnlichen Geschichten dieser Forscherinnen, in spannenden und poetischen Theaterbildern erzählt, machen Mut, wecken Neugierde und verzaubern die Fantasie.

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2024

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DIE WUNDERBARE REISE DES NILS HOLGERSSON

Ein neues Familienmusical von Henry Mason & Thomas Zaufke

ab 24. November an der Oper Graz!

 

Inszenierung: Henry Mason * Musikalische Leitung: Maurizio Nobili * Ausstattung: Jan Meier * Choreographie: Eleonora Talamini * Dramaturgie: Katharina Rückl

 

mit Nicolai Schwab, Daniel Große Boymann, Livia Wrede, Hanni Bogner, Jan-Eike Majert, Ursula Anna Baumgartner, Christian Graf, Sarah Schütz, Rebecca Soumagné und Thijs Kobes

 

 

Aus dem Spielzeitheft der Oper Graz:

 

Nils Holgersson! Ein Junge in der Größe eines Däumlings fliegt auf dem Rücken der Gänse durch die fantastische Natur Schwedens. Eine zeitlose Geschichte von Freiheitsdrang und Heimweh, von Freundschaft, Liebe und der Suche nach sich selbst. Als Familienmusical kommt sie in der Fassung von Thomas Zaufke und Henry Mason in Graz zur Uraufführung.

 

Nils lebt mit seiner Zwillingsschwester Åsa und ihren Eltern auf der Farm der Holgerssons. Er hat alle Hände voll zu tun und scheint all seinen Aufgaben nicht immer gerecht zu werden. Er sehnt sich nach einer Pause, frei von all den Erwartungen, die seine Familie an ihn hat. Nachdem er Tomte, den Schutzgeist der Holgerssons, verärgert hat und dieser ihn auf seine eigene Größe hat schrumpfen lassen, fliegt Nils auf dem Rücken der Weihnachtsgans Martin einem Schwarm Wildgänse hinterher, auf der Suche nach neuen Abenteuern.

 

Doch seine Schwester kann er nicht vergessen, und auch sie gibt die Suche nach ihrem verlorenen Bruder nicht auf. Wird Nils‘ wunderbare Reise ihn zu seiner Familie zurückbringen?

 


Seit Generationen begeistert Selma Lagerlöfs Kinderbuch kleine und große Leser:innen. Als Familienmusical aus der Feder des erfolgreichen Komponisten Thomas Zaufke bringt es nun Henry Mason, dem Grazer Publikum durch seine rasante Inszenierung von Guys and Dolls noch in bester Erinnerung, auf die Bühne der Oper Graz. Gemeinsam mit Ausstatter Jan Maier kreiert er eine Atmosphäre, die das Publikum in ein zauberhaftes Schweden eintauchen lässt. Mit den Mitteln von Puppenspiel, Tanz und Video entsteht eine überdimensionale Welt aus der Perspektive des geschrumpften Nils. Die Inszenierung wirft einen sensiblen Blick auf unsere Umwelt und erinnert an die nicht immer leichte Verbindung zwischen Mensch und Natur.

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DIE SCHÖNE UND DAS BIEST

Eine neue Version von Henry Mason

Henry Mason wartet mit einer neuen und gleichzeitig archaischen Version des wunderbaren Kunstmärchens von Mde. Gabrielle-Suzanne de Villeneuve aus dem Jahr 1740 auf. Ganz ohne Disney-Kitsch greift Mason als Autor und als Regisseur auf alte Versionen der Geschichte zurück und räumt der verarmten Händlerfamilie, deren Schicksal mit dem des verzauberten Biests verwoben wird, dabei viel Platz ein. 

 

Um 1920 angesiedelt, verfolgt seine Version die drei Töchter eines Seidenhändlers, der plötzlich verarmt und gezwungen ist, dem bisherigen Luxusleben seiner Familie ein Ende zu setzen. Aufs Land verbannt, hängt die Familie trotzig dem Traum von Reichtum nach. Nur Belle, die jüngste Tochter, empfindet die neue Existenz als Befreiung. Als aber ihr Vater in einer Wintersnacht in einem Spiegelschloss Zuflucht sucht und dabei ein geheimnisvolles Biest beleidigt, muss sich Belle einem neuen Abenteuer stellen, in dem blutende Rosen, sprechende Pferde, verschollene Mütter und rachsüchtige alte Hexen auf sie warten.

 

Das TDJ schreibt:

"Die Schöne und das Biest" ist ein Märchen-Klassiker, der nie aus der Mode kommt und die stets aktuelle Frage nach dem Verhältnis von Sein und Schein sowie Gut und Böse stellt, aber auch die Erkenntnis in den Mittelpunkt rückt, dass man vermutlich zuerst seine eigenen Bedürfnisse begreifen muss, bevor man jenen der anderen Platz macht. Nicht zuletzt ist es eine Geschichte, die Mut macht, Vorurteile zu hinterfragen, anstatt eine vermeintliche Wahrheit als gegeben hinzunehmen.

 

Henry Masons neue Fassung für das Theater der Jugend, eine etwas andere Version der beliebten alten Geschichte, wird ein Theaterfest der Fantasie voll überraschender Wendungen.

 

Bühne Rebekah Wild * Kostüm Anna Katharina Jaritz

 

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2023

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SCHAUKÜCHE SHAKESPEARE II: WIE ES EUCH GEFÄLLT

Ein work-in-progress Abend kredenzt von Henry Mason & Co.

SCHAUKÜCHE II: WIE ES EUCH GEFÄLLT

am 14. April 2023, 20h, im Posthof Linz > Tickets!

am 17. und 18. August 2023, 20h, in der Stiftsscheune Wilhering  > Karteninfos!

 

Schauküche Shakespeare heißt das neue Format des Regisseurs und Shakespearekenners Henry Mason, in der die Klassiker des großen englischen Dramatikers unters Messer kommen.

An jedem Abend in der Reihe wird ein eigens zusammengestelltes Mini-Ensemble von Shakespeare'schen Schauköchen - pardon: Schauspieler*innen - eines seiner Dramen frisch zubereiten und kurzweilig kredenzen. Ungezwungen und mit viel Humor destillieren Mason und Co. in diesem "work in progress" die wochenlange Reise von der Leseprobe bis zur Premiere auf einen Abend.

Werfen Sie einen Blick in den Probenkochtopf und entdecken Sie an diesem teils improvisierten, teils inszenierten Abend hautnah, wie Regisseur und Darsteller*innen einen dramatischen Text gemeinsam zum Leben erwecken. Die Schauküche garantiert: So haben Sie Shakespeare noch nie erlebt!

Die ersten beiden Abende der geplanten Serie präsentiert die Schauküche Shakespeare 2022/23 im Posthof: Bei zweiten Mal heißt es WIE ES EUCH GEFÄLLT - wir kredenzen Shakespeares herrlich verspielte Komödie um Rollentausch, Freiheit und alle Varianten der Liebe.

Es kochen für Sie: Matthias Hacker, Reinhold G Moritz, Simone Neumayr, Daniela Wagner und Regisseur Henry Mason. Bon appétit!


Eine Produktion von Shakespeare grådaus in Zusammenarbeit mit Posthof - Zeitkultur am Hafen

 

 
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DIE KONFERENZ DER TIERE

Eine animalische Rettungsaktion für alle Erdenkinder von Henry Mason nach Erich Kästner

 

 

„Eines schönen Tages wurde es den Tieren zu dumm.“ So beginnt Erich Kästners berühmter Kinderroman „Die Konferenz der Tiere“. Denn die Tiere haben die Schnauzen und Rüssel voll und wollen nicht mehr tatenlos dabei zusehen, wie die Menschen den Planeten ruinieren – mit Kriegen. Und Revolutionen. Und Hungersnöten. Und neuen Krankheiten. Eine Konferenz nach der anderen halten die Menschen ab. Geredet wird viel, doch es ändert sich gar nichts.

 

So beschließen die Tiere, ihre eigene Konferenz abzuhalten, um die Welt zu retten – nicht nur für sich selbst, sondern auch für die Menschenkinder, die schließlich für die Versäumnisse ihrer Eltern nichts können. Es wird die größte Protestaktion aller Zeiten...

 

Wie die Tiere der kurzsichtigen Menschheit ein gewagtes Ultimatum liefern und mit Witz und Resolutheit den Sieg davontragen, davon erzählt Kästners Kinderklassiker – 1949 erschienen, aber aktueller denn je.

 

In der Fassung von Henry Mason entlädt sich der Protest der Tiere mit anarchischer Spielfreude und unbändiger Theaterfantasie.

 

mit David Baldessari, Matthias Hacker, Simone Neumayr und Kathi Schraml

Eine Auftragsarbeit vom Theater des Kindes

im Rahmen des SCHÄXPIR Festivals

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Simone Neumayr, David Baldessari und Kathi Schraml (c) Kurt Hörbst
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DOWN WITH LOVE. RELOADED.

Eine Midlife-Crisis Musik von und mit Daniela Dett und Henry Mason
mit Dialogen aus William Shakespeares Komödie „Viel Lärm um nichts“
und Songs aus fast 100 Jahren Popularmusik 

Uraufführung am 14.Februar 2023 im Posthof Linz, Spieltermine 15. bis 17. Februar. > Tickets!

 

mit

BEATRIX Daniela Dett | BENEDIKT Henry Mason 

DON/KEYBOARDS Daniel Große Boymann 

GUITAR Joe Doblhofer | BASS Gerald Kiesewetter | DRUMS Walter Sitz

 

„Liebe” ist für die beiden Sturschädel Benedikt und Beatrix ein Reizwort. Vor sechzehn Jahren ging nicht nur ihre Beziehung in die Brüche, sondern auch ihre Band. Jetzt spielen „Benedikt & Beatrix“ auf Anregung ihres alten Freundes und Bandleaders Don ein allerletztes Konzert. Dabei kommen Gefühle hoch, die beide längst überwunden glaubten. Vielleicht haben sie doch nicht miteinander abgeschlossen…

 

Publikumsliebling Daniela Dett und Theatermacher Henry Mason liefern sich ein komödiantisches, literarisches und musikalisches Gefecht, bei dem kein Auge trocken bleibt. Dabei unterstützt sie neben Special Guest Daniel Große Boymann ein hochkarätiges Team von Musikern und Theatermacher*innen auf und hinter der Bühne.

 

Wie schon im Ur-Programm DOWN WITH LOVE (2005) wird die Geschichte in einem unkonventionellen Format erzählt, in dem geniale Verse aus William Shakespeares Komödie „Viel Lärm um nichts“ auf schmissige Pop- und Rocksongs treffen – von den Imagine Dragons über Joni Mitchell bis hin zu Stevie Wonder.

 

REGIE Nora Dirisamer & Henry Mason 

MUSIKALISCHE LEITUNG Daniel Große Boymann 

CHOREOGRAFIE Hannah Moana Paul 

AUSSTATTUNG Jan Meier 

PRODUKTIONSASSISTENZ Nathan Mitterbauer

FOTOGRAFIE & SOCIAL MEDIA Klaus Huemer 

PRODUKTIONSLEITUNG Daniela Dett & Henry Mason 

 

Eine Produktion des Theatervereins Shakespeare grådaus

www.shakespearegradaus.at

in Koproduktion mit dem Posthof Linz

Nach 90 Minuten möchte man die Theater-Alleskönner Henry Mason und Daniela Dett in den Arm nehmen – berührt von ihrer Leidenschaft, ihrem komischen Talent und der Rückbesinnung auf die Kraft der Liebe. Was in anderer Konstellation vielleicht als arger Kitsch durchgewunken worden wäre, erfuhr durch das ernsthafte Handwerk dieser beiden und mit den feinen Musikern Daniel Große Boymann (Klavier/Gesang), Walter Sitz (Schlagzeug), Gerald Kiesewetter (Bass) und Joe Doblhofer (Gitarre) sinnliche Höhe.

... Mühelos keppeln sich Mason und Dett durch die Shakespeare-Zitate aus dem Kuppel- und Intrigenspaß "Viel Lärm um nichts". Die Immunität gegen alles Berührende verwandelt sich spielerisch mit enormer Musikalität im Duett ... Unter den Zugaben dieser feinen Musical-Kleinstform schwingt Eric Claptons "Change the World". Zumindest im Posthof fühlte sich die Welt zum Besseren verändert an.
Fazit: Eineinhalb rasante Stunden über das Gestatten starker Gefühle – mit federleichtem Shakespeare.

OÖN, Peter Grübmüller, 15.2.2023

Ein vergnüglicher, sehr kurzweiliger und beschwingter Musiktheater-Abend, der mit einem breiten Lächeln in die Nacht entlässt.

Die Musical-Darstellerin, Schauspielerin und Sängerin (Dett) und der erfolgreiche Theatermacher (Mason) leben in „Down with love. Reloaded“ nicht nur ihre gesanglichen und tänzerischen Qualitäten, sondern auch ihr komödiantisches Talent aus. Der verstellte Mikro-Ständer, das Kabel als Stolperfalle, das Versteckspiel hinter dem Kontrabass: Das Premierenpublikum hatte so einiges zu lachen und sparte nicht mit Jubel und großem Zwischen- und Schlussapplaus. ... Fabelhaft: Daniel Große Boymann als raffinierter Amor.

TIPS 15.2.2023

Ein Genuss! *** Ein sehr unterhaltender und origineller Abend, der auch musikalisch voll überzeugen konnte. Bravissimo an das ganze Team! *** Musikalische Leckerbissen und sehr viel für die Lachmuskulatur. *** Alle Facetten der Unterhaltung gezogen, einfach bewundernswert. *** So ein abwechslungsreicher, kurzweiliger Abend! *** Berührend, beeindruckend, bezaubernd! *** Eine großartige Shakespeare-Übertragung ... Chapeau! *** Genial! ***

PUBLIKUMSSTIMMEN

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Daniela Dett (Beatrix), Henry Mason (Benedikt) (c) Reinhard Winkler

2022

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SCHAUKÜCHE SHAKESPEARE I: MASS FÜR MASS

Ein work-in-progress Abend kredenzt von Henry Mason & Co.

SCHAUKÜCHE I: MASS FÜR MASS

wieder am 15. und 16. August 2023, 20h, in der Stiftsscheune Wilhering bei Linz > Karteninfos!

 

Schauküche Shakespeare heißt das neue Format des Regisseurs und Shakespearekenners Henry Mason, in der die Klassiker des großen englischen Dramatikers unters Messer kommen.

An jedem Abend in der Reihe wird ein eigens zusammengestelltes Mini-Ensemble von Shakespeare'schen Schauköchen - pardon: Schauspieler*innen - eines seiner Dramen frisch zubereiten und kurzweilig kredenzen. Ungezwungen und mit viel Humor destillieren Mason und Co. in diesem "work in progress" die wochenlange Reise von der Leseprobe bis zur Premiere auf einen Abend.

Werfen Sie einen Blick in den Probenkochtopf und entdecken Sie an diesem teils improvisierten, teils inszenierten Abend hautnah, wie Regisseur und Darsteller*innen einen dramatischen Text gemeinsam zum Leben erwecken. Die Schauküche garantiert: So haben Sie Shakespeare noch nie erlebt!

Die ersten beiden Abende der geplanten Serie präsentiert die Schauküche Shakespeare 2022/23 im Posthof: Eröffnet wird mit "Maß für Maß", einer überraschend modernen Komödie um Sex und Machtmissbrauch. 

Es kochen für Sie: Daniel Große Boymann, Christian Graf, Doris Hindinger, Alexander Jagsch, Soffi Povo und Regisseur Henry Mason. Bon appétit!

Eine Produktion von Shakespeare grådaus in Zusammenarbeit mit Posthof - Zeitkultur am Hafen

"Schauküche Shakespeare": Das Format von Henry Mason im Linzer Posthof ist blendende Unterhaltung und Bildung in einem.
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Über der ersten Ausgabe von "Schauküche Shakespeare" am Samstag kreiste vor allem eine Frage: Warum gibt es dieses Format nicht schon viel länger? Was der ob seiner Arbeit bei den Salzburger Festspielen, am Linzer Landestheater, in Staats- und Volksoper mit allen Bühnenwassern gewaschene Henry Mason hier ausgeheckt hat, ist quasi das Fundament eines erhellenden Theaterbesuchs. Er knallt nicht nach wochenlanger Proben-Hermetik ein Ergebnis von Shakespeares sogenanntem Problemstück "Maß für Maß" auf die Bretter, sondern durchleuchtet den Prozess einer Aufführungsentstehung. Hier kommt all das Fehler- und Lückenhafte auf dem Weg zum großen Ganzen ans Licht – das Feilen an Tonalität und Haltung der Figuren sowie deren inhaltliche Begründungen.
...
Eine Idee wie diese zündet nur mit facettenreichem Schauspielpersonal: So fühlt sich jeder, der während dieser 160 Minuten (mit Pause) an den Lippen von Jagsch, Doris Hindinger, Soffi Povo, Daniel Grosse Boymann, Christian Graf und des intervenierenden Mason hängt, nicht bloß bestens unterhalten, sondern um Details über den englischen Dichtergott, dessen Arbeitsweise und die relevanten Falltüren dieses Textes bereichert.
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Rote Couch, vier Sessel, ein experimentierfreudiges Ensemble und Masons wuchtige Shakespeare-Kenntnisse – mehr bedarf es nicht für kluges Theater. ... Dringende Empfehlung.
Fazit: "Schauküche Shakespeare" ist ein Glücksfall: Theaterkunst und kulturelle Bildung verschmelzen unter Henry Masons Kochlöffel zu einem großartigen Menü.

Peter Grübmüller, OÖ Nachrichten, 14.11.2022

Wie entsteht eine Theaterproduktion? Was passiert im Vorfeld? Welche Wege und Umwege muss das Ensemble vom Text bis zum fertigen Stück gehen? Fragen, die sich das Publikum eher selten stellt. Genau hier setzt ein neues Projekt mit dem Titel „Schauküche Shakespeare“ an: Die theatralischen „Köche“ lassen sich bei der Arbeit zusehen, ja, der work-in-progress ist sogar der Inhalt des Theaterabends.

Im weiteren Verlauf wird der Text lebendig, die Handlung in ihrer Vielschichtigkeit deutlich, die Schauspielerinnen und Schauspieler „leben“ zusehends die Figuren. Das Ensemble im Posthof pendelt zwischen der Arbeit am Text und der lockeren Probenatmosphäre: Doris Hindinger und Soffi Povo sowie Alexander Jagsch, Christian Graf, Daniel Große Boymann und Henry Mason selbst. Die Zuschauer „spielen“ die Rolle als „Probenbeobachter“ von Anfang an interessiert und positiv reagierend mit, auch wenn der Abend inklusive Pause fast drei Stunden dauert. Der Applaus ist herzlich.
Eine Frage bleibt am Schluss: Warum stand „Maß für Maß“ der Schauküche Shakespeare nur ein einziges Mal auf dem Programm im Posthof? Warum setzt man zum Beispiel nicht auch Schülervorstellungen für die Höheren Klassen an? Tipp für Deutschprofessoren: Die Schauküche Shakespeare kann auch als Gastspiel gebucht werden.

Werner Rohrhofer, Neues Volksblatt, 13.11.2022

Einfach großartig. Wir haben noch selten einen so tollen Abend verbracht.
*
Grandios … Ich war begeistert von der Art der Aufbereitung und wie fesselnd Henry Mason durch den Abend geführt hat.
*
Ein erquicklicher Abend … Großes, lustvolles Kino!
*
Das ganze Konzept der Schauküche ist eine tolle Idee, die ich vorher so noch nie gesehen habe. Der dramaturgische Aufbau von der Leseprobe zum immer mehr szenischen Spiel hat einem das Gefühl gegeben, dass man wirklich bei der Produktion dabei ist. Falls man vorher noch keinen Zugang zu Shakespeare Stücken gefunden hat, wird einem hier problemlos die Tür geöffnet. ... Bitte mehr davon.
*
Absolut faszinierendes Theatererlebnis. Freu mich schon auf Teil II!

Publikumsstimmen

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Henry Mason, Soffi Povo, Christian Graf (c) Klaus Huemer

2021

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DA WÄCHST WAS

Ein Gartengedicht für alle ab 3 von Henry Mason

Tropf, tropf, tropf! Schmilzt da der Schnee? Juhu, der Winter ist vorbei! Gummistiefel an und ab ins Freie! Das neue Gartenjahr steht bevor, und Mama schenkt ihrem Kind einen Samen. Schnell in die Erde stecken und angießen – und jetzt? Warten!

Zum Glück wird einem dabei die Zeit nicht lang. Was es im Garten alles zu entdecken gibt! Der Kuckuck ruft, Jungpflanzen streben dem Licht entgegen – aber auch eine gefräßige Raupe lauert da, die es aufs Grünzeug abgesehen hat. Alles wächst, auch das Kind! Wenn der Sommer kommt, ist aus der Raupe ein Schmetterling geworden und aus dem Samen eine wunderschöne Blume. Doch die Liebe des Kindes kann sie nicht vor dem Verblühen bewahren, wenn der Herbst kommt. Ist die Blume für immer verloren?

Humorvoll, unbeschwert und mit viel Musik gärtnern sich Mama und Kind durchs Jahr. Um Suchen und Finden geht es da, um Verlust und Neubeginn. Denn im nächsten Frühjahr heißt es zum Glück wieder:
Da wächst doch was!

Es spielen Matthias Hacker und Katharina Schraml

Stück und Regie: Henry Mason * Ausstattung: Anna Katharina Jaritz * Musik: David Wagner * Puppenbau: Rebekah Wild 

Das liebevolle, unbeschwerte Stück (ist) ein Hit für Kids ab drei Jahren, zum Lachen und Staunen, ohne Schnickschnack. Henry Mason hat die in den vergangenen Jahren immer stärker verbreitete Unart vermieden, in einem Kindertheaterstück versteckten Sarkasmus oder weitere Ebenen einzubauen, um sich beim erwachsenen Publikum beliebt zu machen. Mason hat wirklich ein Stück für Kindergartenkinder gemacht - mit Erfolg.

Kronen Zeitung, 17.9.2021

Das Wunder des Wachstums verzaubert Klein und Groß … Ein Garten ist ein kleines Paradies auf Erden, um das Leben zu entdecken. … Die Uraufführung am vergangenen Freitag im Linzer Theater des Kindes beschenkte das junge Publikum mit vielen aufgegangenen Ideen … Mason weiß, was Kinder juchzen lässt.
Matthias Hacker lädt als kleine Entdeckergeist Adam das Publkum ein, sich mit ihm zu identifizieren. Seinen Frust - wenn etwa die Gießkanne zu schwer ist - kennt und teilt jedes Kind in irgendeiner Form. Zum schönsten Trost wird ein Samenkorn, das gehegt und gepflegt werden will. Denn: Da wächst was, und mit ihm auch die Freude, das Verantwortungsgefühl und auch die Sorge, der Spross könnte der „grüngierigen Raupe“ zum Opfer fallen …
Katharina Schraml begleitet als liebevolle Mutter ihren Sprössling durch ein Gartenjahr voller Überraschungen und Geschenken der Natur… Kräftiger Beifall als Dank für eine reiche Theaterernte.
Fazit: Ein liebevoll inszeniertes und gespieltes Stück über Wandel, Werden und Vergehen. Und eine Hommage an die Natur in digitalen Zeiten.

OÖNachrichten, 17.9.2021

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Matthias Hacker als Kind und Katharina Schraml als Mama (c) Kurt Hörbst

2020

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DIE ZAUBERFLÖTE

Oper von Wolfgang Amadeus Mozart und Emanuel Schikaneder

Inszenierung: Henry Mason * Musikalische Leitung: Anja Bihlmaier * Bühne und Kostüm: Jan Meier * Puppendesign und -coaching: Rebekah Wild * Choreografie und Regiemitarbeit: Francesc Abós * Lichtdesign: Guido Petzold

 

Regisseur Henry Mason zu Mozarts und Schikaneders „Zauberflöte“

„Die Zauberflöte“ ist rätselhaft und widersprüchlich, und das ist auch ihre Qualität. Sie funktioniert am besten, wenn sie so vielfältig und so mehrdeutig sein darf wie ein Traum: bunt, anarchisch, schnell und komödiantisch, aber auch ernst, berührend, transzendent. Auch in Shakespeares Werk begegnet man genau dieser Mischung zwischen dem Hohen und dem Niedrigen, dem Heiligen und dem Profanen, dem Ernst und der Komik. 

Die „Zauberflöte“ ist ein Märchen über Hoffnung, ein Märchen für Kinder und für Erwachsene; sie ist genauso ernst gemeint, wie sie verspielt ist; sie ist politisch, psychologisch und vor allem beste theatralische Unterhaltung. Wenn sie nicht bezaubert und unterhält, ist sie nichts; aber wenn sie einen nicht tief berührt, dann hat man ihr ebenfalls keinen guten Dienst erwiesen.  

Der Rahmen für die Handlung der „Zauberflöte“ wird oft als der Konflikt zweier Welten beschrieben: der Nachtwelt der Königin und der Tagwelt von Sarastros Tempel. Im Stück gibt aber noch einen dritten Kosmos, der den beiden anderen gegenübersteht, den der unschuldigen Natur, vertreten durch die drei Knaben und durch die Zauberflöte selbst (die aus der Wurzel eines Weltenbaumes geschnitzt wurde). 

Viele Mythen erzählen davon, dass die Welt krankt oder aus dem Lot gerät, wenn die Mächtigen kranken. So ist auch die Welt in der „Zauberflöte“ eine kranke Welt, die von Pamina und Tamino geheilt werden will; denn weder die Nachtwelt der Königin noch die Tagwelt des Sarastro kann man als moralisch „sauber“ bezeichnen. Beide Welten haben Dreck am Stecken (die scheinbar aristokratische Königin und ihre Damen agieren wie Terroristinnen, der Tempel Sarastros ist eine befestigte Militäranlage von Kolonialherren, die Sklaven halten und Frauen verachten); und beide Welten begreifen sich als „die Guten“, die anderen als „die Bösen“.

Bedingt durch den Konflikt der (weiblichen) Nachtwelt und der (männlichen) Tagwelt ist der Kosmos der „Zauberflöte“ aus dem Lot geraten und in Lieblosigkeit erstarrt. Ein wesentliches Symptom dieser Lieblosigkeit ist die Gleichgültigkeit beider Lager der Natur gegenüber, die verletzt ist und nach Heilung verlangt. Und wie in „Parsifal“ (und in vielen anderen Geschichten) sind es nur die „Kinder“, die Unschuldigen, die die Welt heilen können. Hier ist es Tamino und Paminas Bündnis, das die zerstörerischen Gegensätze zu überwinden sucht. Die beiden unschuldig Liebenden werden durch diese dritte Kraft im Stück, der Welt der Natur, unterstützt, geleitet und gerettet. 

In unserer Produktion soll diese „Welt der Natur“ von Puppen dargestellt werden (entworfen und gebaut von Rebekah Wild). Das Puppenspiel ist eine uralte Form des darstellenden Spiels und hat einen eigenen Zauber, der eine tiefe, archaische Kraft besitzt. Puppenfiguren haben immer ein Eigenleben, etwas Nicht-Menschliches, oder Über-Menschliches; sie werden in dieser Inszenierung das eigentlich „Heilige“ oder „Heile“ darstellen: die Natur selbst, das größte Opfer des menschlichen Egoismus.

 

Pressetext der Volksoper Wien

Mozarts „Die Zauberflöte“ ist kollektives Kulturerbe und die meistgespielte Oper überhaupt. Sie vereint in sich Zaubermärchen und Erziehungsroman, Freimaurersymbolik und die Tradition des Wiener Vorstadttheaters aus dem 18. Jahrhundert. Sie ist rätselhaft und widersprüchlich, und genau das ist ihre Qualität. An der Volksoper Wien ist Mozarts universales Werk ein Fixstern des Repertoires.

Henry Masons Neuinszenierung und die musikalische Neueinstudierung unter der Leitung von Anja Bihlmaier laden uns zu einem frischen Blick auf dieses Werk ein, das wir längst zu kennen glauben. Voll von archetypischen und ästhetischen, historisch-politischen und interkulturellen Bezügen, setzt diese Neubetrachtung die „Zauberflöte“ in aktuelle Kontexte und Diskurse. Dabei entbehrt sie jedoch nicht einer Theatersprache, die auch junges Publikum fasziniert und begeistert, denn: „Die Zauberflöte gehört zu den Stücken, die ebenso ein Kind entzücken wie den Erfahrensten der Menschen zu Tränen rühren, den Weisesten erheben können. Jeder Einzelne und jede Generation findet etwas anderes darin." (Alfred Einstein)

 

Wiener Volksoper verleiht der "Zauberflöte" Flügel
Vier kleine Blätter, die ihre hölzerne Herkunft aus dem Wald unterstreichen, verleihen der Flöte Flügel. Und die unsichtbaren Bänder zur Marionettenspielerin, die sie agil durchs Geschehen schweben lässt. Seit Samstagabend hat die Wiener Volksoper eine neue "Zauberflöte". Henry Mason schenkt dem Publikum ein übervolles Schmuckkästchen: Puppen-, Menschen- und Musiktheater nach allen Regeln der Kunst, detail- und figurenverliebt, ein Kirtag der An- und Ausdeutungen.
"Die Liebe ist's allein", wird Tamino auf dem Umschlag des Programmhefts zitiert. In vielen Interpretationen dieses bekanntesten Märchens der Operngeschichte wird die schlichte Liebesbotschaft zwischen diversen Metaebenen der symbolistischen und rätselhaften Handlung eingezwickt. Mason, der zuletzt mit seiner erstaunlichen Musicalfassung von "Der Hase mit den Bernsteinaugen" in Linz für Furore gesorgt hat, gelingt es auch aber auch hier, direkte Emotionen in einer liebevollen Vielheit von Bildern zu vermitteln: In dem Gewusel aus exotischen Tiermarionetten, lebensgroßen Puppen der drei Knaben, Löwentänzern, Königinnendoppelgängerinnen, der fliegenden Flöte und dem als charaktervolles Vintage-Kästchen herumspazierenden Glockenspiel, erzählt er auf einer vergleichsweise einfachen Drehbühne eine vergleichsweise einfache Geschichte.
Der Text ist zweckmäßig zurechtgeschneidert, der Prinz liebt die Prinzessin, Priester und Monarchen sind auch nur Menschen, Mozart ist Mozart und alles ist gut. Mit Martin Mitterrutzner als Tamino und Anna Siminska als Königin der Nacht hat man sich lohnende Debüts an die Volksoper geholt, mit Rebecca Nelsen setzte man auf die bestens bewährte Pamina des Hauses und auch mit Stefan Cerny auf den auch international reüssierenden Sarastro aus der Stammmannschaft.
Die Charaktere sind sanft modernisiert: Sarastro als leicht erschöpfter Superstar mit mühsam überspieltem Liebeskummer, Pamina nicht Unschuldslamm, sondern aufmüpfige Umworbene. Und Jakob Semotan ist als Papageno nicht bunt-quirliger Luftikus, sondern behäbiger Stammtischgenosse im schwarz-weißen Pinguinlook, was anfangs gewöhnungsbedürftig, schließlich aber vollkommen folgerichtig ist. Sein unermüdlicher Sidekick, das wandernde Glockenspiel, muss ob des expressiven, sorgfältigen Marionettenspiels gesondert gewürdigt werden.
Sorgfalt im Detail kennt auch Anja Bihlmaier, die sich im Graben um Mozart verdient macht. Die Dirigentin packt Stimmen, Instrumentalsoli und Orchesterteppich in einen runden, anschmiegsamen Klang, der niemanden zurücklässt. Und das sind viele: Mit Protagonisten, Choristen, Statisten und Puppenspielern, mit Figuren und Figürchen und dazu noch dutzenden rotschopfigen Papageno-Sprösslingen, ist die Bühne am Ende ungefähr so voll wie das im Corona-Abstand locker gefüllte Auditorium. Dort eine bunte, singende Truppe, da maskierte Einzelgänger. Eine wundersame Begegnung. Zweifellos hat diese neue "Zauberflöte" aber das Zeug, auch weit über die Coronazeit hinaus fixer Bestandteil des Repertoires am Gürtel zu sein.

apa, 18.10.2020

Die „Zauberflöte“ des in London geborenen Regisseurs Henry Mason ist in ihrer Haltung recht klar – er deutelt nicht viel herum an Logenkult und Ägyptomanie, sondern bleibt beim Märchen. An den ausgespielten Dialogen, die von feiner Klinge bis derben Schmäh alles hergeben, kennt man dem Regisseur seine Sprechtheatererfahrung an – die enge Vertrautheit mit Komödien macht sich genauso bemerkbar und bezahlt wie seine Expertise im Bereich Kinder- und Jugendtheater.
Wenn hier also Papageno vom Vogelfang singt, dann ist es gleich eine ganze Papageientaucherkolonie, die sich auf der Bühne breitmacht und über die felsige Gegend watschelt, bis der eine oder andere sein Schicksal als Geflügelkeule auf dem Teller der Königin der Nacht beendet. Geführt von sieben Puppenspielern sind die Vögel und eine beeindruckende Riesenschlange auch nur der Anfang einer ganzen Reihe von fantasievollen Figuren der neuseeländischen Puppendesignerin Rebekah Wild.
In der Ausstattung von Jan Meier spiegelt sich die bipolar angelegte Welt des Werks: Die Nachtwelt der Königin ist eine karge Felslandschaft in Blautönen, Sarastros Männerwelt ein Wüstenstaat. (...)
Nach „Der Zauberer von Oz“ und „Carousel“ ist „Die Zauberflöte“ Masons dritte Arbeit, die nun im Repertoire der Volksoper zu sehen sein wird – die Reaktionen am Premierenabend mitdeutend: mit viel Erfolg beim Publikum und trotz der vollen Länge bestens geeignet, die nächste Generation mit der großen Oper vertraut zu machen.

orf.at, 18.10.2020

Was ist die Zauberflöte? Belangloses Märchen oder gar großes Welttheater? Tiefgehend, den Geist forderndes Freimaurerdrama oder schlicht und einfach das Vorstadt-Unterhaltungstheater, das man damals von einem Schikaneder erwartete?
Für die Wiener Volksoper, wo am Samstag Mozarts "Zauberflöte" Premiere hatte, wählte Henry Mason den Weg des unterhaltenden Theaters – aber mit Tiefgang und punktgenauen Botschaften. Mason scheut sich nicht, die Dialoge weitgehend vollständig sprechen zu lassen, und legt dabei viel Wert auf Personenführung und intensive Gestaltung dessen, was das Stück ausmacht. Eben eine fantastische Geschichte, die diese Oper weit in die Romantik rückt, und verbunden damit eine überzeitliche humanistische Botschaft. Somit wird das scheinbar harmlose Märchen zum gesellschaftspolitischen Diskurs, und folgerichtig nehmen Tamino und Pamina den goldenen Sonnenkreis als Symbol der überkommenen Macht vom ohnehin zum Abdanken viel zu jungen Sarastro nicht an, sondern lassen diesen in der Schlussszene einfach dumm dastehen. Sie sind die neue Generation, die falsche Traditionen abstreifen möchte. Faszinierend auch der Einsatz der von Rebekah Wild entworfenen und mit ihrem Team grandios zum Leben erweckten Puppen, die einerseits die Tierwelt imaginieren und andererseits Zauberflöte und Zauberglöckchen zum Leben erwecken.
Auch die drei Knaben sind zunächst nur als bewegte Puppen zu erleben und werden erst beim dritten Auftritt im Wechselspiel mit den Puppen "lebendig". In Masons Inszenierung steckt viel kindliche Fantasie, aber auch viel Intelligenz, ohne dabei die Lust am Zuschauen zu unterbinden.
Musikalisch ist die Produktion sehr ordentlich, was an der temperamentvollen und zügigen Leitung von Anja Bihlmaier liegt, die aus dem Orchester der Volksoper ein feines Mozartensemble formt.
Fazit: Eine Zauberflöte, die aufgrund ihrer scheinbaren Naivität begeistert und viel an Weisheiten zu vermitteln hat.

OÖNachrichten, 19.10.2020

Menschen, Mächte, Marionetten – auf diesen Nenner lässt sich die Neuproduktion von Wolfgang Amadeus Mozarts „Zauberflöte“ an der Volksoper bringen. Vielleicht noch ergänzt um Vögel, Fantasie und Flower-Power. Und um das Thema Klimawandel. Denn Regisseur Henry Mason hatte zu Mozarts Oper eine (Über-)Fülle an Ideen, die er im Haus am Gürtel mit Witz, Charme und Temperament präsentiert. (...) All das zeigt Mason auf der bunt-liebevollen gestalteten, sich permanent in Bewegung befindlichen Drehbühne von Jan Meier (toll auch seine originellen, detailverliebten Kostüme) mit einer unbändigen Lust an An- und Überdeutungen. (...) Jubel!

Kurier, 19.10.2020

Wiens Opernfreunde sind über diese neue „Zauberflöte“ der Volksoper glücklich. Denn die Inszenierung Henry Masons bietet ein opulentes Schauvergnügen voll tiefer Symbolik, kluger Assoziationen und Späßen. Begeisterung und viel Applaus!
Eine Opernproduktion für die ganze Familie! Manche mögen von Überfrachtung, ja einer Materialschlacht reden, aber da erscheint alles in sich stimmig. (...) Diese „Zauberflöte“ ist theatralisch und reich an schönen Märchenbildern. Jan Meiers Ausstattung auf goldschimmernder Drehbühne gibt dem Ganzen den Charakter einer großen Revue, eines Schauvergnügens für Jung und Alt.
Mason weiß, Schikaneders mitunter banales Libretto aufzupeppen (...) Vor allem stellt er Mozart und Schikaneders „Zauberflöten“-Ordnung in Frage. Er zeigt kluge Vexierbilder – Szenen in ständiger Verwandlung, die durch Puppen als Doubles einiger Figuren spielzeughaft zerbrechlich wirken –, benützt kluge Anspielungen und Metaphern. Und der Spaß – vor allem mit Papageno, den drei Damen, dem Mohren Monostatos – kommt nicht zu kurz. Viele Lacher im Publikum beweisen es. Man hat das Gefühl, Mason versucht einem Gesamtkunstwerk nahezukommen.

Kronen Zeitung, 19.10.2020

Das Verblüffendste an dieser gelungenen, weil gescheiten und zugleich poetischen Neuinszenierung durch Henry Mason ist vielleicht, dass sie trotz einer wahren Überfülle an Ideen und Vorgängen dennoch kaum je überladen wirkt. (...)
Puppendesignerin Rebekah Wild hat für große und kleine Augen wunderbare Arbeit geleistet, ihre Menagerie aber keineswegs zufällig zusammengestellt: Einige dieser Arten sind vom Aussterben bedroht. Und so wirft Mason alles Freimaurerbrimborium über Bord und erzählt die Story vom Kampf zwischen Königin und Sarastro als Parabel auf den Klimawandel mit seinen wachsenden Temperaturextremen – ohne dabei freilich jemals den belehrenden Zeigefinger zu erheben. Im Gegenteil, Elemente aus Kulturen mehrerer Kontinente wirken hier ebenso ungezwungen und schlüssig zusammen wie zugleich altmodische und futuristische Maschinen. (...)
Kein Zweifel, die Elterngeneration hat sich an der Natur schuldiggemacht: Im Polarkreis der Königin werden bedrohte Vögel verspeist, Sarastro lässt sich unter sengender Sonne als Großwildjäger mit Elefantenstoßzähnen huldigen. Schön, dass Tamino und Pamina die Bürgerkriegsszenen von Feuer- und Wasserprobe gemeinsam bestehen und dabei als Symbol der Gleichberechtigung einmal er, einmal sie die Zauberflöte spielt. Die Heilung, die sie damit erzielen, gilt der Natur: Die Wüsteneien erblühen wieder. Den verdutzten Sarastro und seine „Eingeweihten“ lässt dieses junge Paar genauso stehen wie die Königin und ihre Partei – und feiert lieber mit Papagenos Großfamilie ein vegetarisches Grillfest im Grünen. So formuliert diese bejubelte „Zauberflöte" eine Hoffnung für die Zukunft.

Die Presse, 19.10.2020

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Backstage: Jakob Semotan (Papageno), Lisa Furtner (Puppenspieler) (c) Jenni Koller